„Ohne Ende Wände“
Der Grundgedanke dieses Theaterstücks diente als Vorlage zur Aufführung des „Hochhauskrimis“ unter der Leitung von Silvia Eckert-Wagner, der auch ihre letzte Inszenierung am Gymnasium Schrobenhausen war. Die Basis des Stücks ist die Vorstellung, dass unterschiedlichste Menschen auf engstem Raum zusammenleben, doch sie kennen sich nicht – ein Umstand, der wohl des Öfteren in großen Mietshäusern anzutreffen ist. Hinter eben diesen Wänden verbergen sich die unterschiedlichsten Charaktere und Typen, vom pubertierenden Punk bis hin zum gescheiterten Schauspieler. Doch diese Wände bleiben nicht bestehen, denn die Menschen begegnen sich im Alltag, sei es im Aufzug, als pädagogisch-psychologische Stützen in der Familienberatung oder um andere in ihre Sekte hineinzulocken. Die Wände scheinen also zunehmend einzustürzen, vor allem, als nach der Pause eine Umweltkatastrophe – ausgelöst durch eine umtriebige, tatkräftige Putzfrau, die die illegalen Aufträge ihrer Arbeitgeberin zu verstehen vermag – die Bewohner zu bedrohen scheint. Am Ende existieren die Grenzen gar nicht mehr, alle Personen sind zugleich auf der Bühne versammelt, ein Kunstgriff von Alex Schenke, einer ehemaligen Theaterschülerin von Silvia Eckert-Wagner und nun selbst Schauspielerin. Sie unterstützte zum wiederholten Mal ihre ehemalige Mentorin und schrieb den zweiten Teil des Stücks selbst.
Silvia Eckert-Wagner
Dass man gerne an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, konnte man nicht nur an Alex Schenke beobachten, am Ende des Stücks, bei dem immer noch im Raum steht, ob der Hochhauskrimi nun eine Leiche gefordert hat oder nicht, schienen von überall her Silvia Eckert-Wagners Schüler aus der Vergangenheit aufzutauchen, um sich für ihr langjähriges Engagement zu bedanken. Bekanntester Vertreter seiner Zunft war Ferdinand Schmidt-Modrow, der in dem Film Grenzverkehr von Stefan Betz debütierte, in Marcus H. Rosenmüllers Beste Zeit und Beste Gegend mitspielte und aktuell als Pfarrer Brandl bei Dahoam is dahoam zu sehen ist. Es war Silvia Eckert-Wagner, die ihn in der sechsten Klasse dazu ermunterte, sich doch auch mal auf die Bühne zu wagen.
Die Dankbarkeit für ihr unermüdliches und jahrelanges Engagement – in 20 Jahren wurden 25 Stücke gespielt – brachten ihre Theaterschüler in einer filmischen Collage zum Ausdruck, in der Schnappschüsse und Plakate zu all ihren Inszenierungen zu sehen waren. Am Schluss der letzten Aufführung kamen nun die aktuellen und viele ehemalige Schauspieler des GymSob auf die Bühne und überreichten Silvia Eckert-Wagner je eine Blume, aus der sich ein großer Blumenstrauß entwickelte – so wie ihre Aufführungen sich zu einem bemerkenswerten „Lebenswerk“ gestaltet haben.
Auch die Fachschaft Deutsch bedankt sich sehr herzlich für die großartige kreative Arbeit, die Silvia Eckert-Wagner so lange geleistet hat, und wünscht ihr viele weitere inspirierende und spannende Momente!
