Ein sinnvoller Umgang mit sozialen Medien, eine starke Klassengemeinschaft, Lernstrategien, Angst vor Leistungsnachweisen oder auch der Ukraine-Krieg; alles Themen, die viele Schüler an unserer Schule beschäftigen. Doch während des Unterrichts findet sich leider meist nur wenig Zeit, die Probleme und Sorgen aufzugreifen und zu besprechen. Raum dafür schafft allerdings an unserem Gymnasium „Zeit für uns“ (kurz „Zfu“). Das neu überarbeitete Konzept bietet den Schülern nicht nur die Gelegenheit, Probleme zu thematisieren und zu lösen und damit auch das Klassenklima zu stärken, sondern soll es auch ermöglichen, gemeinsame Projekte wie den Wandertag oder einen Kuchenverkauf zu organisieren. Damit das von den Schülern selbst geplante und geleitete Gespräch in der Klassengemeinschaft auch funktioniert, bedarf es hier einer gewissen Gesprächs- und Kommunikationskompetenz, die im Rahmen von „Zfu“ erworben und vertieft werden soll.
Was „Zfu“ überhaupt ist und wie man diese Stunden gewinnbringend nutzen kann, zeigte letzten Freitag der Psychologiekurs von Frau Ernst den Schülern der Unterstufe. In einer Doppelstunde wurde den Klassen hierbei zuerst das Konzept vorgestellt, um direkt im Anschluss eine Zfu-Stunde durchzuführen. Mit ansteckender Motivation und Enthusiasmus beteiligten sich die Kinder rege am Gespräch, stellten den „Großen“ zahlreiche Fragen und steuerten kreative Ideen bei. So musste im Probedurchlauf nicht etwa jeder darauf warten, dass er von den Moderatoren aufgerufen wurde, sondern der Klassen-Uhu flog durch den Raum, um die Gesprächsführung zu koordinieren. Während die erste Doppelstunde noch von den Schülern des Psychologiekurses geleitet wurde, übernahmen zwei Wochen später schon die Fünftklässler selbst erfolgreich die Aufgabe und konnten den Abiturienten, die nun nur noch als Co-Moderatoren agierten, zeigen, was sie gelernt hatten.
Neben der Einführung in das Konzept Zfu bot das Projekt den 12. Klässlern auch die Möglichkeit, das theoretisch erworbene Wissen praktisch anzuwenden und sich auf diese Art und Weise beruflich ein wenig zu orientieren – so formten sich bei dem ein oder anderen neue Zukunftspläne wie etwa ein Lehramtsstudium.
Der Besuch der unteren Jahrgänge zeigte den Oberstufenschülern nicht nur, wie viel Redebedarf die Klassen hatten, sondern weckte auch so manch eine Erinnerung an das eigene Fünftklässler-Ich und die Anfangszeit an dieser Schule, den Beginn eines Lebensabschnitts, der sich bald dem Ende neigt. Nach diesem auch für den Psychologiekurs sehr bereichernden Projekt werden die „alten Hasen“ nun in naher Zukunft die Schule verlassen. Den nachfolgenden Abiturienten wünschen wir nur das Beste für all die Jahre, die sie noch vor sich haben, viel Teamgeist, Selbstständigkeit, Organisationskompetenz und einen vertrauensvollen Umgang untereinander. Ein letzter Tipp an dieser Stelle: Wählt Psychologie, dann könnt ihr in der Oberstufe auch mal die fünften Klassen besuchen!
Mira und Doreen, Q12