Von Schrobenhausen nach Quilmes in Argentinien

Am 17.März 2024 brachen Dominik und ich zu unserem zehnwöchigen Schüleraustausch nach Argentinien auf. Mit einem Zwischenstopp in Amsterdam kamen wir morgens um 07:00 Uhr in Buenos Aires an und wurden von unseren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen. Nach kurzer Akklimatisation starteten wir bereits am nächsten Tag mit dem Schulbesuch in der deutschen Holmberg Schule in Quilmes und konnten erste Eindrücke im argentinischen Schulablauf gewinnen. Die erste Frage, die mir ein Deutschlehrer mit deutschen Wurzeln stellte, war, ob ich ihm einen Döner mitgebracht hätte, da er diesen so vermissen würde…

Unterricht: Ein gravierender Unterschied zu unserem deutschen Unterricht ist, dass der Unterrichtsschluss jeden Tag um 17 Uhr war und es auch ganz andere Unterrichtsfächer gab, wie z.B. Gesundheit, Grafikdesign oder die AG Jugend debattiert. Die permanente Beschallung auf Spanisch war natürlich eine große Herausforderung in den ersten Wochen, aber unter anderem hatten wir uns ja auch deshalb nach Argentinien aufgemacht.

Für gewöhnlich fahren Dominik und ich zu Hause in Schrobenhausen täglich mit dem Fahrrad zur Schule. Ganz anders in Argentinien: Wir wurden täglich von unseren Gasteltern mit dem Auto in die Schule gefahren und auch wieder abgeholt. An den wenigen Tagen, an denen wir auch mal zu Fuß gehen durften, stand über allen Dingen, dass wir nur in einer großen Gruppe gehen durften. Spontan mal ebenso eine Freundin oder einen Freund treffen, ganz allein – völlig unmöglich. Das Risiko überfallen zu werden, war einfach zu groß. Die berühmte Schere zwischen Arm und Reich geht in Argentinien deutlich weiter auseinander als bei uns in Deutschland.

Wir gewöhnten uns aber nach und nach immer mehr an die Abläufe unserer Gastfamilien und wurden immer heimischer. Natürlich durften auch die Ausflüge nicht fehlen… Wir sind sogar bis nach Brasilien geflogen, um uns die berühmten Cataratas del Iguazú (Wasserfälle) anzusehen! Ein wirkliches besonderes Erlebnis, das uns unsere Gastfamilien ermöglicht haben. Außerdem konnten wir Buenos Aires besser kennenlernen. Wir besuchten zum Beispiel das Teatro Colón, den Friedhof Cementerio de Recoleta, die sehr besondere Buchhandlung Ateneo sowie den Vergnügungspark Parque de la Costa und nahmen auch an Stadtführungen durch Buenos Aires teil.

Bei der Abgabe meiner Bewerbung für dieses Austauschprogramm des Bayerischen Jugendrings im letzten Jahr habe ich persönlich nicht gedacht, dass so eine andere Welt auf mich warten würde. Ich bin dankbar, dass ich so viele neue Menschen und Orte kennenlernen durfte.

Charlotte, 10d