Im Rahmen des Erasmus+ Programms hatte ich die Möglichkeit, eine bereichernde und intensive Job-Shadowing-Erfahrung an der Schule Carlo Bazzi in Mailand vom 27. Februar bis zum 4. März 2025 zu machen. Es handelt sich um die erste Mobilität mit dieser neuen Partnerschule, mit der sofort ein gegenseitiger Austausch entstand: Zunächst besuchte Frau Elena Marangione für eine Woche unser Gymnasium im Rahmen eines Job-Shadowings, anschließend fand mein Aufenthalt an ihrer Schule in Mailand statt.
Schon am ersten Tag wurde ich herzlich aufgenommen. Besonders bereichernd war die große Offenheit und Bereitschaft zahlreicher Kolleginnen und Kollegen, mir ihre Arbeitsweisen, Projekte und Zuständigkeiten vorzustellen. Im Laufe der Woche ergaben sich zahlreiche gezielte Gespräche mit verschiedenen Ansprechpersonen der Schule. So traf ich unter anderem den Beauftragten für digitale Bildung (italienisch „animatore digitale“), der mir detailliert erklärte, welche digitalen Plattformen für Kommunikation, Leistungsbewertung und Unterricht eingesetzt werden. Darüber hinaus war auch die Begegnung mit dem dreiköpfigen Inklusionsteam äußerst aufschlussreich: Die Mitglieder erläuterten mir ihre Strategien zur Förderung der Chancengleichheit sowie konkrete Unterstützungsmaßnahmen für benachteiligte Schülerinnen und Schüler. Besonders beeindruckt haben mich zudem die Gespräche mit drei verschiedenen Lehrerinnen, die mir jeweils eigenständige und innovative „Green“-Projekte vorstellten. Diese Projekte widmen sich der Umwelterziehung und Nachhaltigkeit im Schulalltag – ein Bereich, der an der Carlo-Bazzi-Schule sichtbar und engagiert gelebt wird.
Ergänzend zu diesen Gesprächen konnte ich auch zahlreiche Unterrichtsstunden besuchen, insbesondere in den Fächern Englisch und Italienisch sowie in weiteren Fächern, in denen digitale Medien wie interaktive Whiteboards, Tablets und Lernplattformen aktiv zum Einsatz kommen. In einigen Fällen war ich sogar im Team-Teaching eingebunden, was mir einen praxisnahen Einblick in die Methodik und Didaktik vor Ort ermöglichte.
Ein weiterer besonderer Moment meines Aufenthalts war der persönliche Rundgang mit dem Schulleiter, der mir die Geschichte und das pädagogische Profil der Schule näherbrachte. Durch seine Einladung konnte ich auch an mehreren außerschulischen Veranstaltungen teilnehmen, bei denen das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stand.
Auch der Austausch mit dem Erasmus-Team der Schule erwies sich als sehr bereichernd. Wir diskutierten intensiv über die Organisation und Umsetzung von Erasmus+ Projekten und tauschten Best-Practice-Beispiele aus. Besonders hervorzuheben ist, dass mich der Erasmus-Koordinator der Carlo-Bazzi-Schule einer weiteren Erasmus-Schule in Mailand vorstellte. Daraus entwickelte sich nur drei Monate später ein weiteres Job-Shadowing, an dem unser Kollege Herr Hutter teilnahm. Dies zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial in einem offenen und kooperativen Netzwerk von Schulen steckt – zum Vorteil aller Beteiligten.
Insgesamt war diese Mobilität eine wertvolle Gelegenheit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Der Einblick in eine andere schulische Realität hat meine interkulturellen und didaktischen Kompetenzen gestärkt und mir viele neue Perspektiven eröffnet, die ich nun mit Begeisterung in meine eigene Schule tragen möchte.
Lucilla Erika Furia
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