Feuerwerk der Emotionen beim Internationalen Deutschen Turnfest in Leipzig

Vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2025 nahm das Gymnasium Schrobenhausen mit seinen beiden engagierten Tanzgruppen am Internationalen Deutschen Turnfest in Leipzig teil. Die Stadt begrüßte rund 80.000 Sportlerinnen und Sportler und Hunderttausende Fans zur größten Wettkampf- und Breitensportveranstaltung der Welt.

Nach intensiven Vorbereitungen, die unter anderem eine bayerninterne Probe in Freising, eine Bundesprobe in Neu-Isenburg sowie drei Proben vor Ort in Leipzig umfassten, war die Vorfreude auf das Großereignis riesig.

Unterkunft

Untergebracht war die Gruppe in einer Turnhalle – eine schlichte, aber gemeinschaftsfördernde Unterkunft, die echtes Turnfest-Feeling vermittelte. Trotz der einfachen Bedingungen herrschte eine positive und motivierte Stimmung unter den Schülerinnen sowie den begleitenden Lehrkräften Frau Deichgräber, Frau Furia und Frau Schweitzer.

Auftritte der Tanzgruppen

Ein besonderes Highlight waren die Auftritte der Tanzgruppen des Gymnasiums Schrobenhausen in der Glashalle auf dem Leipziger Messegelände. Die Mittelstufengruppe beeindruckte im Bereich „Künstlerischer Tanz“ in einem gefühlvollen und präzisen Contemporary zu „Fire on Fire“ von Sam Smith. Interpretiert wurde das Thema „Erstarken in der Gemeinschaft“, das erreicht werden kann, wenn jeder Einzelne sein inneres Feuer entfacht, seine innere Stärke entfaltet und an sich selbst glaubt.

Die Oberstufe präsentierte sich kraftvoll und mitreißend mit einer Hip-Hop-Performance, die vom Publikum mit großem Applaus bedacht wurde. Die Tänzerinnen zeigten in ihrer Choreographie „Die Entwicklung einer Königin“ den inneren Wachstumsprozess junger Frauen. Sie entdecken ihren Wert, überwinden gesellschaftliche Zwänge und entfalten gemeinsam ihre neue Stärke.

Kulturelles Rahmenprogramm

Neben den sportlichen Aktivitäten stand auch Kultur auf dem Programm: Eine Sightseeing-Tour durch Leipzig führte die Gruppe an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Besichtigt wurden unter anderem die Thomaskirche, bekannt durch Johann Sebastian Bach, und die geschichtsträchtige Nikolaikirche, von der aus 1989 die Friedensgebete einen entscheidenden Impuls zur Wende in der DDR gaben. Weitere Stationen waren das Neue Rathaus, der Augustusplatz, die 1409 gegründete Universität, das Stadtgeschichtliche Museum und die berühmte Mädler-Passage mit dem traditionsreichen Auerbachs Keller, in dem auch die gleichnamige Szene in Johann Wolfgang Goethes Faust I spielt. Letzte Stationen waren die Besichtigung der Unzeitgemäßen Zeitgenossen und der Zahn, ein 142,5 Meter hohes City-Hochhaus, das als Wahrzeichen der Stadt gilt.

TUJU-Party

Im Vorfeld konnten noch die begehrten Tickets für die Turn-Jugend-Party am Donnerstag auf dem Messegelände ergattert werden. Die Musikgruppe „Two Colours“ heizte mit ihrer Elektromusik ein und die Jugendlichen tanzten oder bildeten sogenannte „Moshphits“. In einem zweiten Bereich wurde eine Silent-Party, bei der alle via Kopfhörer zwischen zwei Musikkanälen auswählen konnten und sich dazu bewegen, veranstaltet. Später sorgte ein DJ für Partylaune.

Europameisterschaften im Geräteturnen

Einen besonderen Programmpunkt stellte der Besuch der Finals der Europameisterschaften im Kunstturnen dar, bei der die Schrobenhausener die Teilnehmer mit kräftigem Applaus unterstützten. Die Gruppe erlebte live mit, wie Nils Dunkel überraschend die Goldmedaille am Barren gewann und Andreas Toba seine beeindruckende Karriere mit einer Silbermedaille am Reck krönte. Hier kannte der Jubel dann keine Grenzen mehr. Mit erhebendem Gefühl erlebten viele zum ersten Male eine Siegerehrung hautnah.  Diese emotionale Erfahrung wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben.

Stadiongala in der Red Bull Arena

Der unbestrittene Höhepunkt der Reise war die Teilnahme an der großen Stadiongala, das Herzstück des Turnfestes, in der Red Bull Arena, die live im MDR ausgestrahlt wurde. Vor rund 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauern boten rund 3.500 Mitwirkende eine beeindruckende Show, bei der Profi- und Breitensport in spektakulären Choreografien auf dem Rasen verschmolzen. Auch internationale Gruppen aus der Schweiz, Japan, Finnland und Dänemark verzauberten die Arena. Fast 1.000 Turnerinnen, Turner, Akrobatinnen und Akrobaten demonstrierten eine symbolträchtige Choreografie in Erinnerung an die “Friedliche Revolution” 1989, bei der Leipzig als Schlüsselort galt und die schließlich zum Fall der Mauer führte. Die Darbietung wurde dabei vom MDR-Sinfonieorchester und dem MDR-Rundfunkchor mit einer Neuinterpretation aus Carl Orffs “Carmina Burana” begleitet.  Die Schülerinnen des Gymnasiums Schrobenhausen waren Teil des „Dancebildes“ mit etwa 800 Teilnehmern und zeigten hier hochmotiviert ihre wochenlang einstudierte Performance direkt nach der Kultband „Die Prinzen“, die als Mitglied im weltberühmten Thomanerchor eine professionelle Gesangsausbildung absolvierten, und vor dem Auftritt des Chartstürmers „Kamrad“. Die fünf Farben der Hoodies der Tänzerinnen und Tänzer standen für die fünf Kontinente passend zu dem Motto „Leipzig verbindet“. Nach einer beeindruckenden Show mit vielen Gänsehautmomenten und einer überragenden Stimmung im Stadion übergab Oberbürgermeister Burkhard Jung am Ende der Veranstaltung den Stab an Florian Kraus, den Sportreferenten der Stadt München, weiter. In der bayerischen Landeshauptstadt findet 2029 das nächste Turnfest statt.

Fazit

Die Fahrt zum Internationalen Deutschen Turnfest war für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis. Teil dieses großen Ganzen gewesen zu sein, wird den Mädchen nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Neben den sportlichen Erfolgen und Auftritten konnten die auch kulturelle und geschichtliche Eindrücke sammeln.

Claudia Schweitzer