Blut und Liebe(2011)

Handlung:

In das idyllische Dasein derer von Wolfseck bricht mit einem Trompetenstoß der Heldenjüngling und Erbfeind Roderich von Löwenklauenstein ein, wirbt um Töchterchen Thusnelda und wird natürlich abgewiesen. Damit wird ein Familienzwist neu entfacht, der erst sein schauriges Ende findet, nachdem ….
Genau 99 Jahre ist es her, dass das „Ritter-Schauer-Drama” „Blut und Liebe” im Rahmen einer Wochenendfreizeit für Erwachsene in Wickersdorf entstand. Der Autor Martin Luserke war damals der Leiter des dortigen reformpädagogischen Landerziehungsheims und suchte zusammen mit Mitstreitern nach neuen Konzepten in der Pädagogik und fand sie im Laienspiel, genauer gesagt in der Parodie. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs und mitten im wilhelministischen Zeitalter werden hier Rittertum und Liebeszauber, die große Tragödie samt ihren Schutzpatronen von Shakespeare bis Schiller knapp und gründlich durch den Kakao gezogen.
Die Parodie auf eine Ritter-Tragödie ist auch heute noch sehr amüsant. Ob der heutige Zuschauer allerdings die zahlreichen parodistischen Bezüge zu den Großen der Weltliteratur genauso erkennt, wie das Publikum das (vermutlich) vor 100 Jahren getan hat, ist eher zweifelhaft.