Dialoge. Pointiert geführt. Theateraufführung des P-Seminars Theater

Ein Lehrerkollegium am Abgrund, eine Schule in baulicher Auflösung, Schülerinnen und Schüler kurz vor dem Absturz: Mit ihrem selbstgeschriebenen Stück „Lehrer Komplott“ bot das P-Seminar Theater (Aufführungen am 20/21.01.2023) der Q12 einen mit pointierten Dialogen gespickten Einblick in eine von Dysfunktionalität geprägte Schule – gut, dass nicht das Gymnasium Schrobenhausen damit gemeint war.

Das Stück zwischen Persiflage und Groteske: Übertreibung ist das Stilmittel des Abends, die Schauspielerinnen und Schauspieler verstehen es meisterhaft, Lehrertypen, Zu- und Missstände durch übertriebene Nachahmung unterhaltsam auf den Bühnenboden zu bringen. Lustig ist das, spielerisch und nie verletzend, auch weil die Schüler sich selbst parodieren. Herrlich komisch wird das Spiel, wenn das Räuberduo zur Hausmeisterei avanciert, die glaubenseifrige Religionslehrkraft sich als deren Boss zu erkennen gibt, durch Irrungen und Wirrungen eine Schülerleiche samt Zaubertrank die Lösung aller Handlungsknoten mit sich bringt und die Schule plötzlich als renommiertes Forschungs- und Bildungsinstitut dasteht.

Wirklichkeit verzerrt, und zwischendrin fliegt der Todesball, kommt der Paketträger mehr als einmal, geht das Kollegium durch einen ganz eigenen Erfahrungstrip, während der Integrationskurs randständiger Schüler unter Aufsicht der Sozialpädagogin im Käfig sitzt.

Das neue Normal? Vielleicht „in Ingolstadt“.