Ex-Landrat und Roland Weigert (FW) fühlt sich „wieder frei“

Interessante Einblicke in die Arbeit eines Landtagsabgeordneten und seine neue Tätigkeit als Vorsitzender des Innenausschusses des Bayerischen Landtags gab Roland Weigert dem Arbeitskreis „Politik und Zeitgeschichte“ (AK PuZ). Dabei komme ihm seine lange Erfahrung, insbesondere die zehn Jahre als Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, sehr zugute, weswegen er sich auch als „Generalist der öffentlichen Verwaltung“ sehe und aus seiner Sicht sei ein Landrat aufgrund seiner vielfältigen Aufgaben und Entscheidungsmacht durchaus als „kleiner Ministerpräsident“ zu sehen. Als positiven Nebeneffekt, nicht mehr Landrat oder Staatssekretär zu sein – ein Posten, den er seit 2018 bis zum vergangenen Oktober im bayerischen Wirtschaftsministerium bei Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger (FW) ausübte – schätzt er die neugewonnene Freiheit ein, nicht mehr jeden Tag von früh bis spät „durchgetaktet“ zu haben, was sehr häufig zu zwölf bis 18 Arbeitsstunden geführt habe. Nun könne er sich endlich auch wieder mehr um die Belange der Menschen vor Ort bzw. in seinem Wahlkreis kümmern, was ihm eben auch das Wahrnehmen solcher Gesprächstermine im AK PuZ ermögliche. Eine angeregte und durchaus kontroverse Diskussion ergab sich beispielsweise um den Einsatz von Subventionen, welche Weigert als teils „ineffektiv und innovationsfeindlich“ bezeichnete, sowie um aus seiner Sicht kaum vermeidbare und teils schmerzhafte Einschnitte bei Sozialleistungen. Auch das bayerische Polizeiaufgabengesetz mit der Möglichkeit, Menschen präventiv in Haft zu nehmen, sieht Weigert bei sorgsamer Anwendung und Abwägung sehr wohl als gerechtfertigt an.

Sichtlich Freude hatte der Landtagsabgeordnete an der Diskussionsbereitschaft und dem Mut zur Stellungnahme unserer Schüler. So beließ er es nicht bei ihrer wertschätzenden Titulierung als „künftige Elite dieses Landes“, sondern lud den AK PuZ gleich noch nach München zu einem Besuch im Bayerischen Landtag ein – ein Angebot, das natürlich begeistert aufgenommen wurde und nicht vergessen wird!